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Der Raum der Besinnung und des Gebets

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Im Jahre 1996 wurde ein Architekturwettbewerb (an dem über 50 Architekten aus allen Generationen teilnahmen) zur Gestaltung des einzigen Neubaus, der dem alten Gefängnisgebäude in einem der Innenhöfe hinzugefügt wurde, ausgeschrieben. Das Thema des Wettbewerbs bestand in einem Satz, der in allen Erinnerungen an die Haftzeit gelesen werden kann: „Ich hätte nicht durchgehalten, wenn ich nicht an Gott geglaubt hätte.“

Gewinner des Wettbewerbs war ein sehr junger Architekt mit Namen Radu Mihăilescu. Der Neubau, ein emotionalisierendes Kunstwerk, trägt den Namen „Raum der Besinnung und des Gebets“ und verbindet einen antiken Stil (eine Anspielung auf den griechischen Tholos und auf christliche Katakomben) mit einer modernen Vision.

Sowohl der Wettbewerb als auch das architektonische Projekt und sein Bau wurden finanziell von Mişu Cârciog, einem ehemaligen rumänischen Diplomaten aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, der ein britischer Kaufmann wurde, unterstützt.

Auf den Wänden der Rampe, die zu dem unterirdisch gelegenen Raum führt, wurden die Namen von circa 8.000 Toten aus den Gefängnissen, Lagern und Deportationsorten in Rumänien auf Rauchsteinplatten eingraviert. Dazu kommen weitere 16.000 Namen, die auf Rauchsteinplatten auf der Wand des Innenhofs und beim Armenfriedhof eingeschrieben wurden.

 Das sehr sorgfältige Vorgehen zur Sammlung der Namen der Toten brauchte zehn Jahre Arbeit im Rahmen des Internationalen Zentrums für Studien über den Kommunismus, und die Zahl ist weit davon entfernt, das wahre Ausmaß der Repression abzudecken. Die meisten Namen wurden von Cicerone Ioniţoiu und Eugen Sahan, beides berufene Historiker und ehemalige politische Häftlinge, festgestellt.